Episode 086 – Drei Beine im Tee

Das neue Jahr hat begonnen, Zeit die Vorsätze des alten zu brechen. Denn eigentlich hatten Sebastian und Sascha bereits in der Weihnachtszeit fernmündlich vereinbart, sich vor die Mikrophone zu begeben und ihre lieblichen Stimmen erklingen zu lassen, damit sich eine frische Folge liebevoll verpackt unter dem Baume unserer Liebsten Hörenden fände.
Doch dann erreichte in einer stürmischen Nacht ein berittener Bote die Lausitz und überbrachte eine Depesche aus Berlin: Fast drei Jahre konnte Sebastian dem tückischen Virus entgehen (während Sascha ihn sich bereits zweimal eingefangen hat. Da merkt man, wer von beiden Schulpflichtige Kinder hat, obwohl die ja bekanntlich per Bildungsminiserkonferenz überhaupt keine Infektionsherde sein KÖNNEN) nun schlug er zu und sorgte nicht nur für Husten sondern auch verlangsamtes Reaktions- und Auffassungsvermögen, was selbst die Vorbereitung für unseren Cast unmöglich machte.
Und auch, wenn bereits ein dickes „GENESEN“ auf die Stirn von Sebastian gestempelt war, so liefen die Prozesse dahinter weiterhin deutlich langsamer als gewohnt. Kein wunder, dass sich der Film, über den wir heute sprechen, für ihn anfühlt, wie ein Fiebertraum, dabei begeben wir uns doch heute in die Berge, die im Jahr 1955 noch völlig ohne Kanonen schneebedeckt waren. Ein Glück, sonst wäre der Titel

Drei Männer im Schnee

so unglücklich gewählt, wie der Erscheinungstermin dieses Streifens anno 1955.

Sascha:
„Wie kommt man auf die Idee, einen Film mit dem Titel ‚Drei Männer im SCHNEE‘ im Juli uraufzuführen?!?“
Sebastian:
„Das war in den 50ern. Da mussten sich Werbesprüche auch noch reimen.“
Sascha:
„Blüht draußen der Klee, schau drei Männer im Schnee!“
Sebastian:
„Ist draußen zu heiß, schaun Sie diesen Scheiß!“

Sie merken bereits, liebe Hörenden, Sebastian hat seinen gewohnt scharfen Kritikerblick auf den Streifen geworfen, während Sascha (nicht nur) heute die rosarote Brille aufgesetzt hat. Und das hat seinen Grund: Videoleerkassetten waren teuer in den 80ern und so besaß die Famile E nur eine Handvoll davon. Neben „Vom Winde verweht“ fanden sich neben der Immenhof-Trilogie eben auch die drei Männer im Schnee auf Band gebannt wieder. Logischerweise wurden die wenigen Kassetten rauf- und runtergeguckt, so dass dieser Film ein fester Bestandteil von Saschas Kindheit ist. Aber immerhin können sich die Herren auf eine Gemeinsamkeit in Sachen Medienkonsum einigen:

Sascha:
„Ich hatte ja damals in den 90ern einen kleinen Crush auf Heike Knispel.“
Sebastian:
„Jeder Radiohörer in NRW hatte das.“

Nun die Wackelaugenbrille aufgesetzt, schnell noch depeschiert und die Skier in eine aufrechte Position gebracht, gleich geht es los. Doch vorher noch ein paar weiterführende Links zu Dingen, über die wir auch noch sprachen:

Und hier noch ein paar Impressionen von Sebastians virtuellen Weltraumeskapaden:

Nun aber frisch aufgemerkt! Und zwar slowly, Du Depp!

2 Kommentare

  1. Wo wir bei kritischen Filmen aus den 50er jahren sind – da darf „Rosen für den Staatsanwalt“ auf keinen Fall fehlen. Schaut euch den unbedingt an!
    Gruss Stefan

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